Der erste Start unserer neuen Maschine

Segelflugzeug Doppel-Raab beim 2. Start

Am 23. Juni 1956 um 8.30 Uhr hatten wir uns bei der Maschine in der „Weiden“ versammelt. Heute war die Luftsportvereinigung vollzählig und pünktlich. Es hatten sich schon am frühen Morgen auch einige Zaungäste eingestellt. In kurzer Zeit waren wir abfahrtbereit.

Gegen 11 Uhr war dann die Maschine aufgebaut. Der Wind war ebenfalls schon eingetroffen. Um 11.30 Uhr wurde dann ein Probestart von H. Schauer gemacht. Schauer wollte erst einmal sehen, ob das Ding fliegt.

Nur 30m hoch war dieser Start, aber er genügte dem Heiner um festzustellen, dass die Maschine fliegt. Sofort wurde die Maschine für den ersten Hochstart fertig gemacht.

Als Heiner in einer Höhe von ca. 350m das Seil ausgeklinkt hatte und die Maschine frei flog, rief der H. Hanft voller Begeisterung: „Anton, Adel guck amol wie unner Raab fein fling tut“. Das Erste, was Heiner sagte: „Na ihr Stanicher, euer Raab fliegt fei net schlecht“.

Der Höhepunkt des Tages aber kam erst am späten Nachmittag. Bezirksflugleiter W. Hoft gab uns die Erlaubnis, die Maschine am Abend zurück nach Stadtsteinach zu fliegen. So machten wir dann unseren Segelflieger klar. Mit diesem Flug wollten wir den Kronichern zeigen, wie unser „Doppel-Raab“ fliegt.

Nach dem Start sausten wir dann mit den Autos den Kulmbacher-Weg herab ins Tal. Als wir am Landeplatz ankamen, flog die Maschine in aller Ruhe über Stadtsteinach einen Kreis.

Nicht ohne Stolz bauten wir hier, unter den Augen von vielen Zaungästen, zum ersten Male unseren Doppel-Raab ab. Wieder einmal hatte die kleine Luftsportvereinigung bewiesen, dass sie in der Lage ist, flugfähige Segelflugzeuge zu bauen. Mit dem heutigen Tag haben wir es endlich, endlich geschafft.

Gott sei Dank, dass alles gut verlaufen ist.